Zirkusdirektor Caribaldi hat einen Traum: Einmal, ein einziges Mal, will er mit vier Artisten seines Zirkus das »Forellenquintett« von Schubert zur Aufführung bringen. Getrieben von seiner Vision der perfekten Interpretation, setzt er täglich eine Probe an – täglich scheitert diese Probe, noch bevor der erste Ton erklungen ist. Und das seit über 20 Jahren. Kein Wunder, denn seine Truppe – der Jongleur, der Dompteur, der Spaßmacher und Caribaldis Enkelin, die Trapezkünstlerin – sabotiert die Probe auf alle möglichen und unmöglichen Arten.
»Die Macht der Gewohnheit«, 1974 in Salzburg uraufgeführt, gilt als Thomas Bernhards erste ›echte‹ Komödie. Sie ist nicht nur eine Parabel auf den scheiternden Künstler, der versucht, vollkommene Kunst zu schaffen, nicht nur ein Stück über Herrschaft und Macht, Bernhards »Macht der Gewohnheit« ist eine große Komödie über die Sinnlosigkeit allen Strebens und über die tägliche Notwendigkeit, dennoch immer weiterzumachen.